Die Bilder die man von Indien und seiner Wirtschaft im Kopf hat könnten unterschiedlicher wohl kaum sein. Cyberabad und Hochtechnologie auf der einen – Bihar und seine vielfach in überkommenen agrarischen Strukturen lebende Landbevölkerung.
Die indische Wirtschaft wächst seit einigen Jahren um etwa 8 Prozent p. a. – auch wenn die aktuelle Weltwirtschaftskrise die Entwicklung ein wenig gebremst hat. Doch kommt diese Entwicklung nicht der Masse der Bevölkerung zugute: Das durchschnittliche jährliche Pro-Kopfeinkommen liegt bei unter 800 Dollar, die soziale Infrastruktur leidet unter enormen Defiziten, welche selbst in Afrika südlich der Sahara teilweise weniger ausgeprägt sind.
Die Wachstumsphase der letzten Jahre führte und führt zu einem weiteren Auseinanderklaffen der Schere zwischen Stadt und Land sowie zwischen einzelnen Regionen. Im ländlichen Bereich ist nach wie vor kein Anstieg der Reallöhne noch ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu erkennen.
Nichtsdestotrotz hat der Boom der vergangenen Jahre dazu geführt, dass Indien bereits heute an weltweit zwölfter Stelle in Bezug auf das Bruttosozialprodukt liegt. Für die Zukunft nimmt man an, dass sich das Land zum zweitwichtigsten Markt weltweit – hinter China – aufschwingen wird.
Wirtschaft in Indien
