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Wirtschaft in Indien

Die Bilder die man von Indien und seiner Wirtschaft im Kopf hat könnten unterschiedlicher wohl kaum sein. Cyberabad und Hochtechnologie auf der einen – Bihar und seine vielfach in überkommenen agrarischen Strukturen lebende Landbevölkerung.
Die indische Wirtschaft wächst seit einigen Jahren um etwa 8 Prozent p. a. – auch wenn die aktuelle Weltwirtschaftskrise die Entwicklung ein wenig gebremst hat. Doch kommt diese Entwicklung nicht der Masse der Bevölkerung zugute: Das durchschnittliche jährliche Pro-Kopfeinkommen liegt bei unter 800 Dollar, die soziale Infrastruktur leidet unter enormen Defiziten, welche selbst in Afrika südlich der Sahara teilweise weniger ausgeprägt sind.
Die Wachstumsphase der letzten Jahre führte und führt zu einem weiteren Auseinanderklaffen der Schere zwischen Stadt und Land sowie zwischen einzelnen Regionen. Im ländlichen Bereich ist nach wie vor kein Anstieg der Reallöhne noch ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu erkennen.
Nichtsdestotrotz hat der Boom der vergangenen Jahre dazu geführt, dass Indien bereits heute an weltweit zwölfter Stelle in Bezug auf das Bruttosozialprodukt liegt. Für die Zukunft nimmt man an, dass sich das Land zum zweitwichtigsten Markt weltweit – hinter China – aufschwingen wird.

Die Initialzündung für den heutigen Wachstumskurs legte 1991 gelegt. Manmohan Singh – der heutige Premierminister – liberalisierte die sozialistische Planwirtschaft und öffnete das Land schrittweise nach außen. Zoll- und Steuerhemmnisse wurden abgebaut, Importhürden weggerissen und Beteiligungsgrenzen gesenkt. Die 1991 begonnene Politik wird seitdem – über alle Parteigrenzen – konsequent und erfolgreich fortgeführt.
Heute stellt der Dienstleistungsbereich – ganz im Gegensatz zur benachbarten Volksrepublik China mit ihrer dominierenden Industrie – den Wachstumsmotor der indischen Wirtschaft dar. Die Industrie trägt gerade einmal etwa 26 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt Indiens bei – der Dienstleistungssektor hingegen 55 Prozent, also mehr als doppelt so viel. Die Landwirtschaft hingegen ist weiterhin der größte Brotgeber der Inder – 60 Prozent der Erwerbstätigen sind in diesem Bereich beschäftigt, doch trägt er nur 18,5 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei.
Doch auch im industriellen Bereich haben sich, trotz des manchmal schier undurchdringlichen Dickichts der indischen Bürokratie, leistungsfähige Unternehmen herausgebildet, welche zur weltweiten Spitze in Ihren Branchen zählen. Genannt seien hier IT-Unternehmen wie Infosys oder Satyam Computer Services, Fahrzeughersteller wie Tata und Hero Honda Motors.
Mittlerweile ist es einfacher an Kreditkarten (Mastercard, Visa, American Express, Barclays, etc) zu kommen als an Toilettenpapier.. (ich weiß: ein wenig überspitztist es schon dargestellt, aber es soll aufzeigen dass die wirtschaftliche Situation der Inder ein anderes Niveau erreicht hat).

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