Die medizinische Versorgung in Indien ist mit der in Deutschland nicht vergleichbar – sowohl was technische, apparative und auch hygienische Standards angeht. Es bestehen darüber hinaus immense Unterschiede hinsichtlich der Versorgung auf dem Land, in den Ballungsräumen sowie in den unterschiedlichen Bundesstaaten und erst recht hinsichtlich der Tatsache, ob es sich um eine staatliche oder private Einrichtung handelt.
Verfügt man über eine gut sortierte Reiseapotheke (Link), lässt sich ein Gang zum Arzt sicherlich oft vermeiden. Doch leidet man über einen längeren unter Beschwerden und entschließt sich einen indischen Arzt aufzusuchen, sollte man sich üblicherweise in ein öffentliches Krankenhaus begeben. In diesem angekommen, reiht man sich nun in der Schlange der Wartenden ein und wartet auf seine Untersuchung und anschließende Behandlung, die nicht unbedingt in der gewohnten mitteleuropäischen Privatsphäre stattfindet. Die Kosten für den Arztbesuch belaufen sich in der Regel auf etwa ein bis zwei Euro – es kann allerdings vorkommen, dass sich ein Arzt weigert, einen Europäer zu behandeln und diesen zu einem „qualifizierteren“ Arzt schickt, da – er bei falscher Behandlung – mit ernsten Problemen rechnet. Wird eine Behandlung durchgeführt, kann die Untersuchung inklusive der anschließenden Medikamentation eher oberflächlich ausfallen. So wird oft nur nach Symptomen gefragt und daraufhin Arzneien verschrieben, ohne den Grund für die Krankheitszeichen zu hinterfragen. Zusätzlich stellen, gerade auf dem Land, oft auch Verständigungsprobleme ein nicht zu unterschätzendes Problem dar.