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Delhi In Indien

Delhi

Delhi ist weder die größte Stadt Indiens noch dessen Hauptstadt – dies ist seit 1931 das benachbarte Neu-Delhi, welches hier allerdings der Einfachheit mit behandelt werden soll. Diese Fakten verhindern allerdings nicht, dass die 12-Millionen-Metrople mit unzähligen Sehenswürdigkeiten unzähliger Epochen aufwarten kann und einen höchst interessanten Stopp auf einer Reise durch den nördlichen Teil des Subkontinents darstellt.
Die Gründung Delhis geht auf das Jahr 736 n. Chr. und die Tomara-Rajputen zurück
Im 12. Jahrhundert stürzte der letzte Hindukönig und die Stadt fiel den immer wieder anstürmenden moslemischen Truppen anheim und deren Herrschaft die Stadt Blütezeiten aber auch Zeiten katastrophaler Politik und Misswirtschaft erlebte. Es folgten ab 1526 die Moguln, die einige der bedeutendsten Bauwerke errichteten, welche noch heute zu beeindrucken wissen.

Im 18. Jahrhundert begann der europäische Einfluss auf die Stadt in Form einer Niederlassung der Britischen Ostindien-Kompanie. 1803 besetzten britische Truppen die Stadt, ohne den Moguln Titel und Besitz zu nehmen – als ihre Hauptstadt wählten sie allerdings Kalkutta aus und verlegten diese erst 1911 wieder nach Delhi. Die Reißbrettstadt Neu-Delhi wurde dann im Jahre 1931 fertig gestellt und ist bis heute Sitz aller indischen Regierungsbehörden.

Einen günstigen Startpunkt für eine Besichtigung der Stadt bietet das India Gate im südöstlichen Teil der Stadt. Der 42 m hohe Triumphbogen von 1921 erinnert an die 90.000 indischen Soldaten, welche im 1. Weltkrieg für Großbritannien und die Krone fielen. Vom Tor aus, in Richtung Westen, liegt am Fuße des Raisana Hill der Vijay Chowk. Der gesamte Pomp des British Empire entfaltet sich rund um die fünf geometrisch zueinander angelegten Kreisverkehre: ie ehemalige Residenz des Vizekönigs (heute Sitz des Staatspräsidenten), der North und der South Block mit Verteidigungsministerium und Sitz des Premierministers, das Nationalarchiv, das Handelsministerium sowie baumbestandene Boulevards mit herrschaftlichen Bungalows.
Verlässt man das Gelände am Parlamentsgebäude auf der Sansad Marg in Richtung Nord-Osten gelangt man an den Connaught Place, einen im Jahr 1931 angelegten Platz mit stuckverzierten Kolonnaden, welche zum Stöbern und Verweilen einladen. Von dort aus geht es wiederum in nordöstlicher Richtung über die Vivekanand Road, die Asaf Ali Road und die Netaja Subnash Marg in den Bereich um den Chandi Chowk. Hier erwarten einen die wohl imposantesten baulichen Zeugnisse der Stadtgeschichte: Das Red Fort von 1648 mit dem Lahore Gate aus rotem Sandstein, die Sunehri Majid mit ihren drei vergoldeten Kuppeln, die größte Moschee Indiens – die Jami Masjid, mit den imposanten Marmorkugeln und und und. Daneben laden der Kinari Basar sowie die Dariba Kalan zum ausgiebigen Stöbern ein – fündig wird hier jeder, so er denn auf der Suche nach Gold, Silber oder edlen Stoffen ist.
Wer mehr über die Ursprünge der Stadt lernen möchte, besucht außerdem Delhis „Sieben Städte“. Diese Reste von sieben alten Stadtanlagen entstanden zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert und stellen Keimzellen der heutigen Metropole dar. Qila Rai Pithora, Siri, Tughluqabad, Jahanpanah, Ferozabad, Purana Qila und Shahjahanabad sind alle auf ihre Weise einzigartig und lassen den Besucher in ferne Zeiten indischer Kultur eintauchen.

Zum Abschluss seien hier noch das Crafts Museum und das National Museum erwähnt, deren riesige Sammlungen Einblick in 5000 Jahre indische Geschichte bieten. Das Nationalmuseum bietet dabei einen umfassenden Überblick auf alle Bereichen des Lebens. Das Crafts Museum konzentriert sich auf das Ausstellen von Gegenständen des Kunsthandwerks – ob getöpfert, gewebt, bemalt, in Stein gehauen oder aus Holz geschnitzt.
Wer die indische Hauptstadt und ihre große Schwester besucht hat ist auf jeden Fall um unvergessliche Eindrücke reicher und offen für ein weiteres Eintauchen in das riesige Land mitsamt seinen Kultur- und Naturwundern.