Selbst über längere Strecken ist es in Indien, zumindest für vergleichsweise wohlhabende Touristen, nicht unüblich ein Taxi oder eine Autorikscha zu nehmen. Die Kosten sind äußerst gering, was bei einem Preis von etwa 75 Cent für Normalbenzin und fast einem Euro für Diesel erstaunen mag. Bei längeren Strecken kann ein Tages bzw. Halbtages Preis verhandelt werden. Es sind dann gewisse (verhandelbare) km bereits inklusive.
Die meist schwarz-gelben Ambassador-Limousinen im Stil der 50re Jahre bestimmen in Städten wie Mumbai das Straßenbild – über 50.000 ihrer Art rollen dort laut hupend über breite Boulevards und durch enge Gassen. Eine Fahrt in einem der Gefährte ist ein Abenteuer, welches beim Feilschen über den Preis anfängt und mit ein wenig Pech in einem Unfall mit anschließender Schlägerei Fahrer vs. Unfallgegner enden kann…
Aber keine Angst – es ist es immer wieder erstaunlich, wie selten es zu Zusammenstößen zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmer kommt, bedenkt man die Rücksichtslosigkeit mit der übergeholt, gedrängelt und geschnitten wird. Wie von Zauberhand versteht es der Fahrer, rechtzeitig zu bremsen, Gas zu geben oder auszuweichen. Auch die kleinsten Lücken werden dabei genutzt. So geht es trotz meist überfüllten Straßen doch immer weiter bis zum Ziel.
Kommt man am Flughafen oder Bahnhof einer jeden indischen Stadt an, erwartet einen eine Armada an Taxis, Motor- und Fahrradrikschas (in Kalkutta auch noch von Menschen gezogene Rikschas). Sogleich bestürmen einen die jeweiligen Chauffeure, doch ihr Gefährt zu wählen – Taxis sind selbstverständlich am teuersten, Fahrradrikschas am günstigsten. Hat man seine Wahl nach einiger Zeit getroffen geht es ans Verhandeln. Am besten hat man sich zuvor ein Limit gesetzt, welches man nicht zu überschreiten bereit ist (Hinweise auf den Preis gibt beispielsweise der Reiseführer Lonely Planet => Büchertips) – im Normalfall wird man sein Ziel dann auch zu diesem Preis erreichen. Es besteht sowohl die Möglichkeit einen Festpreis auszumachen, als auch darauf zu bestehen, dass das Taxameter eingeschaltet wird. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass man mit Taxameter günstiger davon kommt. Doch muss man nun wieder aufpassen, nicht über den Tisch gezogen zu werden. Hierfür gibt es für zwei Möglichkeiten:
Möglichkeit 1: Der Fahrer fährt einen Umweg (was einem als Ortsunkundigen kaum auffallen wird.
Möglichkeit 2: Er behauptet keine Umrechnungstabelle zu besitzen.
Hintergrund: In Indien verfügt jedes Taxi über eine Tabelle, mittels welcher der angezeigte Preis in den heute üblichen umgerechnet wird (die alten manuellen Taxameter können nicht programmiert und so der Inflation angepasst werden). Man muss also strikt darauf bestehen, dass einem die Tabelle am Ende der Fahrt gezeigt wird. Mit einigem Hin und Her wird dies auch geschehen. Notfalls kann man auch drohen, die Polizei zu holen – der Fahrer wird sich daraufhin kooperativer verhalten…
Im Laufe der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür, welcher Preis angemessen ist und man lernt mit den Fahrern umzugehen und zu verhandeln, so dass es sogar sehr viel Spaß machen kann, mit dem Taxi durch die hektischen aber jederzeit spannenden Straßen der indischen Städte zu fahren.
Bei der Abreise gilt es zu bedenken, dass auch eine wenige Kilometer lange Fahrt einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Also: Frühzeitig einen Wagen suchen und notfalls ein wenig länger am Bahnsteig stehen.