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Bürokratie in Indien – Indische Bürokratie

Eins der größten Probleme Indiens ist seine berüchtigte Bürokratie. Mit Nachlässigkeit und zu langsamen Entscheidungen haben sowohl die Inder als auch die Ausländer zu kämpfen. Die unzähligen gesetzlichen und administrativen Vorschriften machen das tägliche Leben schwer. Die Behörden des indischen Verwaltungsapparat sind dauernd überlastet. Der Weg durch das bürokratische Dickicht ist voller versteckter und undurchsichtiger Regelungen, die ihre Wurzel zum Teil noch im Erbe der britischen Kolonialherrschaft haben. Die zunächst scheinbar einfachen Formalitäten können in der Zusammenarbeit mit indischen Behörden zu enormen Zeitverzögerungen führen und werden dadurch für Diejenigen, die einen Marktauftritt oder eine Projektrealisation in Indien planen, zu nervenraubenden Herausforderungen.

Die Inder sind es zwar gewohnt, im Dschungel dieser Bürokratie wirksame Wege zu finden, doch sogar der weltgrößte Stahlhersteller ArcelorMittal, der zu den mächtigsten indischen Unternehmen gehört, klagte darüber, dass er seine Projekte wegen der Bürokratie nicht zeitlich planen konnte. Es lässt sich nie voraussagen, welcher Schritt an welchen Genehmigung oder sonstigen verwaltungstechnischen Vorgängen gebremst wird. An solchen Hemmnissen scheitern öfters große Industrieprojekte und viele Unternehmer kapitulieren vor dem indischen Verwaltungsapparat. Die Regierung von Narendra Modi weiß, dass die Bürokratie zusammen mit der schwach ausgebauten Infrastruktur des Landes den Wirtschaftswachstum in Indien bremst und deshalb dringend umgebaut werden muss. Diese Aufgabe steht deshalb ganz oben auf der Prioritätenliste der reformorientierten Regierungspolitik.

Die verwaltungstechnischen Prozesse sollen mit Hilfe von Transparenz und durch den Einsatz der Online-Anträge optimiert werden, es wurden auch sämtliche neue Richtlinien für die ausländischen Direktinvestitionen ausgearbeitet.

Durch die Abschaffung etlicher Begrenzungen wurden bereits die Beteiligung der ausländischen Unternehmen in solchen Bereichen wie Eisenbahn, Verteidigung, Versicherungen und E-Commerce erleichtert. Das sind jedoch die ersten Schritte auf einem langen Weg.

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