Es taucht immer wieder die Frage danach auf, wie man in Indien bezahlen soll. Nimmt man nun Geld mit, oder eher eine Karte.. oder doch Traveller Schecks. Folgende Aufstellung soll behilflich sein diese Fragen zu beantworten:
Rupees
Man kann in Deutschland Rupien bekommen – Man darf sie offiziell allerdings nicht einführen! Ich würde wegen des deutlich schlechteren Wechselkurses hier in Deutschland aber auch keine mitnehmen. Es sei denn
man hat keine Lust am ersten Abend/Nacht an der Wechselstube Schlange zu stehen… Wie gesagt: Offiziell ist es verboten – es wurde allerdings auch noch nie kontrolliert…
Traveller Schecks
Will man in Indien auf Touristen-Pfaden laufen, könnte man Traveller-Schecks mit nehmen. Akzeptiert werden Traveller Schecks in größeren Hotels (meist 4* +) und bei größeren Banken. Geht man zur Bank, muss man allerdings ein wenig Zeit mitbringen, da der Tausch meist mit ein wenig indischer Bürokratie einhergeht. Dafür bekommt man nicht nur Bargeld, sondern meist auch einen indischen Tee.
Kreditkarte
Mit den üblichen Kreditkarten (Visa / Mastercard oder Amex) kann man auch in größeren Hotels als auch in kleineren Geschäften bezahlen. Hier gilt es allerdings darauf zu achten, dass nicht beschissen wird (z.B. werden manchmal statt Rupies EUR eingetragen, so dass die Halskette nicht 100 Rs kostet, sondern auf ein Mal 100EUR belastet werden).
Man kann mit Kreditkarten auch an ATMs abheben. Das kostet meist 5EUR an Gebühren. Es sei denn man hat eine Karte der DKB (DKB-Cash: Kostenlos Geld abheben. Weltweit.) – hier werden Gebühren entweder nicht erhoben – oder später erstattet. Man sollte jedoch darauf achten, dass Du mindestens 50EUR abhebst (ist von der Bank vorgeschrieben) und Du gleichzeitig den Rahmen des Geldautomaten nicht sprengst.
EC-Karte an ATM Schaltern (aka Geldautomaten)
EC Karte in Indien? – das ist sogar sinnvoll, da es in aller Regel jede Menge ATM-Schalter gibt, an denen man auch mit EC-Karte Bargeld abheben kann. Natürlich gibt es im tiefsten Hinterland keinen Geldautomaten. In Städten findet man sie allerdings an jeder 4. Ecke. Abheben kostet natürlich immer einen gewissen Prozentsatz (2-3% oder 5EUR), aber immer noch besser, als wenn man einen ganzen Haufen auf einmal verliert, bestohlen oder belagert wird, weil aus den Hosentaschen das Geld quillt.
Es gibt an einigen Geldautomaten in Indien ein Limit von 20.000 Rupies pro EC-Karte und Abhebe-Vorgang
Der Betrieb ist zwar ein wenig anders als in Europa, aber immer noch einfacher als der Umtausch eines Traveller Schecks. An den Automaten gibt es auch Quittungen! Also nicht vergessen sie auch einzustecken, um a) zu prüfen ob auch der genannte Betrag ausgezwahlt worden ist, b) den Wechselkurs zu prüfen und c) kann er wichtig sein um bestimmte Kontingente an Tickets zu kaufen (z.B. Tourist Quota Tickets der Bahn).
Devisen (=Euro/US Dollar)
Euro oder Dollar (US $) mit nach Indien zu nehmen ist auch eine Alternative. Mittlerweile werden beide Devisen gleich gerne angenommen (war leider nicht immer so). Der Umtausch zuerst in Dollar und dann in Rupees lohnt sich auf keinen Fall weil man dadurch einen doppelten Wechselkursverlust hat. Wenn noch Dollar da sind (von einem anderen Urlaub), kann man die mitnehmen, ansonsten reichen Euros auf jeden Fall aus. EUR und Dollar werden auch sehr gerne am (sehr günstigen) Duty Fre shop an den Flughäfen angenommen.
Geld wechseln
Du kannst problemlos in Delhi (und jedem anderen internationalen) Flughafen nachts Geld wechseln. Es gibt einen Geldautomaten und auch die Wechselstube (State Bank of India) hat rund um die Uhr offen. Falls Du dem aber nicht vetrauen möchtest bzw. keine Lust hast in einer langen Schlange zu warten: Nimm ein paar Rupien von Deutschland aus mit (für erste Taxifahrt, trinkgeld für den Menschen, der Deinen Koffer ins Taxi hievt, usw.) und tausche dann eben in Stadt am nächsten Morgen…
Anders als bei uns sehen die Scheine ein wenig mitgenommener aus. Beim Geldwechsel bei der Bank oder an Wechselstuben ist deshalb darauf zu achten, dass die Geldscheine keine Einrisse, Klebestreifen etc. haben. Einige Händler akzeptieren die Scheine dann nicht in der Hoffnung, dass man mehr bezahlt.
Bei Reisen außerhalb der Touristrouten werden Devisen kaum gewechselt (in Städten unter 200.000 Einwohner sehr schwierig, wenn sie keine Touristen gewohnt sind). Also immer genug wechseln oder am ATM abheben.
Was nun mitnehmen?
Vorschlag:
Ein wenig Bargeld in Euro (50er oder 100er Scheine – auch Inder nehmen ungerne 500EUR Scheine an) und den Rest über EC bzw. Kreditkarte
5 Antworten auf „Geld in Indien“
Vielen Dank für diese hilfreiche Zusammenfassung! Werde in einem Monat nach Indien reisen – da kam mir das gerade recht!
Ich bedanke mich ebenfalls für diese übersichtliche und gute auflistung. Da zeigt sich mal wieder, das dass Internet eine sehr gute Erfindung war :) Danke
Im Gegensatz zu noch vor zwei Jahren (2010) kann es Probleme mit EC KArten am Bankautomaten geben. EC KArten mit dem Zeichen „V Pay“ werden im aussereuropäischen Ausland nicht akzeptiert. Kreditkarte und Pin unbedingt als Alternative dabei haben.
Danke für die ausführliche Information. Ich hätte noch eine Frage: Weiß jemand, wie es mit Internet-/ Handygebühren aussieht?
Achtung: seit 2 Jahren hervorragend gefälschte 500- und 1000-Rupien-Scheine im Umlauf, die von echten nicht zu unterscheiden sind! Größte Vorsicht, denn wenn man mit Falschgeld erwischt wird und nicht beweisen kann, dass man das nicht wusste, hat man u.U. Riesenprobleme. Und die Strafen sind drakonisch!