Mit über 700 Millionen wahlberechtigten Menschen ist Indien die grösste Demokratie der Welt. Aus Gründen der Sicherheit (es sind pro Wahltag knapp 60.000 Polizisten im Einsatz) und Logistik gibt es mehrere Tage an denen die Inder wählen gehen können. Zur Debatte steht die „Lok Sabha“ analog zu dem deutschen Bundestag. Gewählt wird bis zum 13. Mai. Das Ergebnis soll bis zum 16. Mai verkündet werden – Verspätungen nicht mit eingerechnet ;-)
Obwohl viel versprochen wird – von Infrastruktur bis zu gratis Strom – haben die indischen Parteien noch kein gedrucktes Wahlprogramm, dass sie verteilen können! Einzige Ausnahme ist hier die Indian National Congress (Partei vom aktuellen Premier Minister Manmohan Singh – Markenzeichen: blauer Turban). Vergleicht man die Wahlprogramme früherer Wahlen kam unter’m Strich nichts neues dazu. Zusammenfassen ließe sich das so:
Congress Partei:
- Neue Jobs für alle,
- Bildung für alle
- Gleichbehandlung von Frauen
- 3Rs (~5ct) pro kg Reis
Das gilt auch für die anderen großen Parteien. Die Bhartiya Janata Party (BJP, rechtsgerichtete Partei) hat folgende Themen aus den letzten Jahren übernommen:
- Neue Jobs für alle,
- Schutz der Kuh (da für die Hindus heilig),
- Liberalisierung des indischen Marktes (insbesondere des Versicherungsmarkts)
- 2Rs (~4ct) pro kg Reis und Mehl (maximal 35kg pro Monat) ((als Antwort auf die Congress Partei))
„One man – one vote“ – so weit so gut… allerdings lassen sich viele „men“ auch die Stimme bezahlen: Von 50Rs (~90ct) bis hin zu Bilig-Sonnenbrillen aus China und Saris für Frauen ist alles drin.
Mal sehen wer das meiste Geld in die Hand nimmt und ie Mehrheit der Inder hinter sich bringen kann. Ich gehe allerdings davon aus, dass es keine absolute Mehrheit geben wird und sich (wieder mal) Dutzende Parteien zu einer Koalition zusammenschließen müssen… was wiedrrum zur Folge hat, dass die Korruption und Bestechung hinsichtlich Gesetzestexte und Petitionen weitergeht..
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